Cong Khanh B.
28 Jahre, männlich
Erschossen am 19.09.2000
In Ulm, Baden-Württemberg
Mit 22 Schüssen
Bewaffnet mit Spielzeugschusswaffe
Quellen: auf Anfrage
Eine Frau alarmiert die Poli­zei und teilt mit, dass auf ei­nem in einem Wald gele­ge­nen Trimm-Pfad ein Mann mit einem Gewehr hantiere. Als Beamte einer Funkstrei­fe den Mann an­rufen und auf­fordern, die Waffe fallen zu lassen, geht er auf sie zu. Die Be­amten fühlen sich be­droht und schießen 22-mal auf den Mann. Insgesamt 9 Schüsse treffen ihn, ein Schuss in die Brust ist tödlich. Die Beamt*innen ge­ben an, in der Dämmerung nicht erkannt zu ha­ben, dass es sich um ei­nen geistig Be­hinderten mit einem Spielzeuggewehr handelte. Dieser sei laut Medienberichten "in Kampfstellung auf sie zugegangen und habe mit seinem Gewehr, das als Plastikattrappe nicht erkennbar gewesen sei, mehrfach auf sie gezielt. Die Beamten standen einige Meter voneinander entfernt. Der Mann habe sich in gehockter Haltung abwechselnd dem einen und dann dem anderen Beamten zugewandt, dabei dem jeweils anderen den Rücken zugewendet". Diese Aussage wird durch ein Gutachten gestützt. Darin heißt es, dass zwei Projektile schräg von hinten in den rechten Oberschenkel eingedrungen seien. Aufgrund des Verlaufs der Schusskanäle sei davon auszugehen, dass sich der Mann zum Zeitpunkt der Schüsse in der Hocke befunden haben müsse, da sich der Verlauf der Kugeln anders nicht erklären lasse. Ein Sprecher des Heimes, in dem der Mann lebte, sagte am Tag nach dem VOrfall, der 28-Jährige sei nicht als angriffslustig bekannt gewesen. Sein Spielzeuggewehr habe für ihn "die Funktion eines Teddybären gehabt".
https://polizeischuesse.cilip.de/fall/cilip-2000-5