Ali Mangaoglu
41 Jahre, männlich
Erschossen am 11.03.1993
In Hamburg
Bewaffnet mit Schusswaffe
Quellen: auf Anfrage
Der der türkische Religions- und Sozialattaché wurde von Zivilfahndern im Drogenviertel St. Georg erschossen, nachdem er zuvor einen 24-jährigen Deutschen niedergestreckt hatte. Nach Polizeiangaben hatte ein Zivilfahnder kurz vor zwei Uhr Schüsse in der Rostocker Straße gehört. Als der Polizist dort eintraf, beugte sich der türkische Diplomat über den angeschossenen Thorsten J. (24). Mangaoglu richtete dann seine Waffe auf den Zivilbeamten, der in Notwehr schoss und Mangaoglu traf. Der schwer verletzte Thorsten J. sprang auf und lief noch einige Meter, bevor er tot zusammenbrach. Zwei weitere Zivilfahnder beobachteten, dass der türkische Diplomat erneut seine Waffe auf den verletzten Mann richtete. Sie gaben zwei Warnschüsse ab und konnten Mangaoglu entwaffnen. Der Diplomat erlag später im Krankenhaus seinen Schussverletzungen. Der türkische Botschafter Onur Öymen erklärte, der Vorfall sei eigenartig: „Niemand kann ernsthaft davon ausgehen, dass ein Religionsbeauftragter völlig ohne Grund einen jungen Deutschen auf offener Straße erschießt.“ Dem Hamburger Verfassungsschutz sollen seit Jahren Erkenntnisse vorgelegen haben, dass Mitarbeiter des Konsulats in Rauschgiftgeschäfte verwickelt sind und dass Mitarbeiter des türkischen Geheimdienstes MIT als getarnte Diplomaten vom Konsulat aus operieren. Öymen sagte, dass seine Attachés wegen angeblich „in Deutschland aktiver Terroristen“ allesamt bewaffnet seien.
https://polizeischuesse.cilip.de/fall/cilip-1993-5