Der in der Garnison Herrenberg bei Magdeburg stationierte Untersergeant hatte sich am Montag von seiner Einheit entfernt und war später mit einer Maschinenpistole und 800 Schuss bewaffnet auf einem Campingplatz in Gerwisch (Kreis Burg) aufgetaucht. In Anwesenheit der Polizei, darunter eine Anti-Terror-Einheit, die den vermisst Gemeldeten schon aufgespürt hatte, zwang der 19jährige ein Ehepaar sowie dessen acht und eineinhalb Jahre alte Kinder, ein Auto zu besteigen und in Richtung Burg zu fahren. Ein Eingreifen war laut Polizei "absolut unmöglich", da zuviele Menschen in der Nähe waren. Als das Fluchtauto an eine Straßensperre kam, eröffnete der Soldat das Feuer. Obwohl der Familienvater in die Waffe griff, wurde ein Polizist verletzt. Ein anderer Polizist konnte durch die zerborstene Heckscheibe des Autos aus kürzester Entfernung den tödlichen Kopfschuss abgeben. Der 19jährige wollte mit seiner Aktion offenbar die Flucht in die UdSSR erzwingen. Er habe wegen familiärer Probleme nach Hause gewollt.