Der Junge war mit einem Moped in einen Unfall verwickelt und hatte daraufhin die Flucht ergriffen. Während der Verfolgung durch die Polizei kam es zu einem Handgemenge, in dessen Verlauf Kemal an die Dienstwaffe eines Polizisten gelangte und mehrere Schüsse abgab. Kemals Flucht endete in einer umschlossenen Kleingartenanlage, wo er schließlich von hinten erschossen wurde. Der Vorfall führte zu einer massiven Polizeipräsenz, bei der etwa 50 Beamt*innen beteiligt waren. Laut Zeugen*innen wurde Kemal während des Einsatzes mehrfach getroffen, wobei einige Schüsse aus nächster Nähe in den Rücken abgegeben wurden. Der Junge verblutete nach den Schüssen über eine Stunde lang. Ein Ermittlungsverfahren gegen Beamt*innen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung stellte die Staatsanwaltschaft trotz der Zweifel an einer Notwehrsituation ein.