Alfred Heins
18 Jahre, männlich
Erschossen am 05.03.1983
In Hamburg
Quellen: auf Anfrage
Der Polizist Dieter Lücke hatte den Schüler angeblich für einen Autodieb gehalten. Laut Zeugenaussagen hielt er seine Pistole direkt an den Hinterkopf von Heins, als sich plötzlich ein Schuss löste und der junge Mann tödlich getroffen zu Boden fiel. Der Polizist soll daraufhin „Scheiße“ gesagt und den Tatort verlassen haben. Im darauffolgenden Prozess im Oktober 1983 bestritt Lücke, die Waffe direkt an den Kopf des Opfers gehalten zu haben, und erklärte, der Schuss habe sich zufällig während eines Gerangels gelöst. Das Gericht folgte dieser Darstellung jedoch nicht und verurteilte Lücke wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung. Die Begründung lautete, dass der Polizist entgegen der Dienstvorschrift die Waffe nach dem Durchladen nicht entspannt hatte, was den tödlichen Schuss überhaupt erst möglich machte. Das Gericht betonte, dass der Einsatz der Waffe in dieser Situation nicht notwendig war und dass durch das fahrlässige Verhalten ein junger Mann mit einer vielversprechenden Zukunft sein Leben verlor. Gegen dieses Urteil legte Lückes Verteidiger, der bekannte Anwalt Rolf Bossi, Berufung ein. Im Berufungsverfahren vor dem Hamburger Landgericht wurde der Polizeihauptmeister Dieter Lücke wegen fahrlässiger Tötung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und drei Monaten auf Bewährung verurteilt. Zusätzlich wurde entschieden, dass Lücke während der dreijährigen Bewährungszeit nur im Innendienst tätig sein darf und ihm das Tragen von Waffen verboten wird.
https://polizeischuesse.cilip.de/fall/cilip-1983-4